Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem op. 45

Die Kantorei der Neustädter (Universitäts-)Kirche in Erlangen begeht im Herbst 2024 ihr 40-jähriges Bestehen mit einer Aufführung des Requiems von Johannes Brahms, das in der Geschichte der Kirchenmusik eine Sonderstellung einnimmt, indem es sich von der Tradition des Totengedenkens in der musikalischen Form des Requiems löst. An die Stelle der überlieferten Texte setzt Brahms ganz bewusst eine eigene Auswahl biblischer Texte, die die Sterblichkeit des Menschen vor dem Hintergrund einer zunehmend säkularer werdenden Gesellschaft thematisieren.
Brahms hat damit einen Versuch unternommen, das historisch Gewachsene nicht einfach zu ersetzen, sondern in der Auseinandersetzung damit Antworten für seine Gegenwart zu finden.
Die Mitglieder der Neustädter Kantorei fanden es spannend, dass ihre Chorleiterin Yudania Gómez Heredia eingeladen war, für eine Neudeutung des Requiems von Brahms aus ihren eigenen kulturellen, musikalischen und religiösen Traditionen einen kompositorischen Beitrag zu leisten. So wurde der Entschluss gefasst, in Kooperation mit dem ensemble asambura auch die so entstehende Neudeutung aufzuführen. Als Termin für dieses Konzert wählten wir bewusst den 9. November als einem Tag, der Signale der Menschlichkeit in ganz besonderer Weise braucht. Der Vorabend des Ewigkeitssonntags gehört dann der ursprünglichen Fassung. Wir laden herzlich ein, sich auf beide Werke einzulassen und die Konzerte zu besuchen. Wir machen dazu ein besonderes Angebot (siehe "Eintritt").